Zum Titelphoto: Wenn die Galathea schafft, dann wird sie von der Muse geküsst. Ich habe mir erlaubt die Sintenis zu küssen…
Aber nun zum eigentlichen:
In Halle, in der Kunsthalle Talstraße, findet derzeit eine großartige Ausstellung statt:
„Die schaffende Galatea – Frauen sehen Frauen“
Anlass ist das Jubiläumsjahr: 1919/2019 – 100 Jahre Frauenwahlrecht. Und dennoch wissen wir alle, dass damit die Gleichberechtigung nur angestoßen wurde.
Und gerade deswegen ein Grund die Frauen zu feiern, die sich schon damals trauten ihre Sicht auf Weiblichkeit bildnerisch umzusetzen.
Große Namen werden in Halle gezeigt:
Käthe Kollwitz, Paula Modersohn-Becker, Gabriele Münter, Anita Rée,
Renée Sintenis, Hannah Höch, Elfriede Lohse-Wächtler, Dorothea Maetzel-Johannsen,
Emy Roeder, Katharina Heise, Helene Funke, Marianne von Werefkin, Johanna Schütz-Wolff und Dodo – um nur die Pionioerinnen der Zwanziger Jahre zu nennen.
Entdecken kann man hier auch die Frauen, die nach dem Krieg weitergemacht haben und auf die die patriarchal geprägte Welt bestimmt nicht gewartet hatte:
Susanne Kandt-Horn, Maria Lassnig, Rita Preuss, Gertraud Möhwald, Rosemarie Rataiczyk, Herta Günter, Kiki Kogelnik, Annemirl Bauer, Sarah Haffner, Sibylle Bergemann, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer.
Zu jeder Künstlerin gibt es neben ihren Werken einen QR-Code, den man mit seiner Smartphone-Kamera öffnen kann, um dann die Biografie der Schöpferin zu lesen.
Gespeist werden diese Infos aus dem fabelhaften Katalog, für den ich einen Essay beitragen durfte:
„Der Female Gaze oder: Gibt es einen weiblichen Blick auf Kunst?“
Die Kunsthalle Talstraße ist in einer großzügigen Villa beheimatet, die zudem noch einen fantastischen hundert Jahre alten Felsengarten (samt Café) vorhält.
Und kuratiert haben diese brilliante Ausstellung:
Kerstin Reen und Matthias Rataiczyk:
Also all ihr Feminst*innen und Wertschätzer*innen der weiblichen Betrachtung: auf nach Halle!
Bis zum 13.10.19 könnt ihr noch den Damen der ersten Stunde huldigen.