maria wirth

Und schon wieder ist der FEMALE GAZE auf dem Weg nach Berlin.
Diesmal in die Galerie I feinart berlin, eine Galerie für zeitgenössische Kunst in Charlottenburg.
Zur Eröffnung der Ausstellung  darf der FEMALE GAZE einen Blick auf den Werkzyklus „Wunschmaschinen“ der Künstlerin MARIA WIRTH werfen.

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O.T.

Über die Ausstellung
„Es atmet, wärmt, ißt. Es scheißt, es fickt. Das Es … Überall sind es Maschinen im wahrsten Sinne des Wortes: Maschinen von Maschinen, mit ihren Kupplungen und Schaltungen. Angeschlossen eine Organmaschine an eine Quellmaschine: Der Strom, von dieser hervorgebracht, wird von jener unterbrochen. Die Brust ist eine Maschine zur Herstellung von Milch, und mit ihr verkoppelt die Mundmaschine. Der Mund des Appetitlosen hält die Schwebe zwischen einer Eßmaschine, einer Analmaschine, einer Sprechmaschine, einer Atmungsmaschine (Asthma-Anfall). In diesem Sinne ist jeder Bastler; einem jeden seine kleinen Maschinen.“
(Deleuze/ Guattari, Anti-Ödipus: Kapitalismus und Schizophrenie)

Worum es geht

Ein Sneak Preview...
Körperlichkeit, Weiblichkeit, Identität 
und zwischenmenschliche Wirklichkeiten
O.T.-130x130cm-2021-MW3
O.T.

Anna Selbdritt-200x135cm-2012-19-MW

Erotische Szene erdgruen-160x160cm-2021-MW

Mythen
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Orpheus und Euydike

Man spürt es, Maria Wirth ist Künstlerin mit einem philosophischen Hintergrund. Und genau diese beiden Elemente werden in ihrer Arbeit verbunden – dort wo die Sprache aufhört, beginnt das Bild.

Wer ist Maria Wirth?
MWirth2.1
Fotocredit: http://www.catonbed.de
Geboren        1987 in Berlin (Staaken)
Basis          Berlin
Die Basis meiner Malerei sind Ölfarben, Kohlen, Asche und 
Schellack. Für die Motive meiner künstlerischen Arbeit 
sind es die Themen Körperlichkeit und Weiblichkeit.
Der Funke
Als Funke für die Entstehung eines Bildes genügt manchmal 
die (Wieder-) Entdeckung des an einem Tag zu einer Stimmung 
genau richtigen Farbtones, oder das raue knisternde Gefühl, 
wenn ich Asche in meinen Händen zerreibe, um sie auf die 
Leinwand zu streuen. All diese Kleinigkeiten können eine 
große Idee auslösen. Oder auch nicht — das ist jedes Mal 
das Abenteuer.
Ab und zu gibt es auch Funkenflüge, wenn sich während 
des Malens wie aus den Materialien und meinen Bewegungen 
selbst heraus eine starke Farb- und Figurenkomposition 
entwickelt, die ich so nicht vorgesehen hatte.
Ausbildung
Seit ich denken kann, bilden sich meine Augen, meine Hände 
und meine Phantasie durch das Beobachten der Welt um mich 
herum fort, stets angetrieben durch das Streben, für diese 
Welt und ihre Wesen ein bleibendes Konterfei auf Papier 
oder Leinwand zu schaffen. Künstlerisch bin ich 
Autodidaktin, eher möchte ich jedoch formulieren: 
ich lernte und lerne von der Wahrnehmungswelt und den 
Materialien des Malens und Zeichnens selbst. Es hat mich 
immer gereizt, eigenständig zu entdecken, wie ich Dinge 
handhaben muss, damit sie meinen Vorstellungen folgen.
Studiert habe ich Deutsche Philologie (B.A. 2011) und 
Philosophie (M.A. 2015) an der Freien Universität Berlin, 
außerdem, aus Wissensdurst, drei Semester Kunstgeschichte.
Das Beste
Das Beste an der künstlerischen Arbeit ist für mich, wenn 
eines meiner Bilder einem Menschen begegnet, der davon durch 
und durch erfasst ist, der in dem Bild etwas für ihn 
Besonderes sichtbar gemacht fühlt. Ich habe Momente erlebt, 
in denen ich glaubte, dass sich ein Bild und ein Betrachter 
vertrauter sind als ich es jemals mit dem Bild war — als gäbe 
es für sie eine gemeinsame Vergangenheit oder eine „höhere“ 
gemeinsame Kommunikationsebene.
Was keinen Spaß macht(e)
Kleinformatige Bilder zu malen.
Ikonen
Ikonen im eigentlichen Sinne hatte ich nie. Mein Weg führte
stets direkt an die Leinwand mit einer ziemlich klaren Idee 
davon, was ich entwickeln will und was ich von mir verlange. 
Das hat sich mit der Zeit dahingehend verändert, dass ich 
heute deutlich strenger geworden bin.
Als Ideen- und Inspirationsgeber*innen kann ich unter 
den Kunstschaffenden Anselm Kiefer hervorheben, außerdem 
auch Max Ernst, Egon Schiele, Francis Bacon und Frida Kahlo. 
Aus den Reihen der Philosoph*innen haben wohl vor allem 
Aristoteles, Platon, Hegel, Heidegger, Foucault, 
Merleau-Ponty, Sartre und Hermann Schmitz meine 
philosophische wie künstlerische Arbeit angeregt, 
ebenso wie aus der Psychologie Sigmund Freud und C.G. Jung.
Bester Rat
Für mich war es schwer zu lernen, einem Bild Zeit zu lassen, 
was auch bedeutete, mir Zeit zu lassen. Eine wichtige Lehre 
für mich war zu verstehen, wie entscheidend und produktiv 
die Phasen sind, in denen ich nicht male, sondern betrachtend 
und nachfühlend das Bild/ die Bilder (meistens sind es 
zwei parallel) auf mich wirken lasse. Manchmal stehe ich so 
bis zu einer halben Stunde vor einem Bild ohne etwas zu tun. 
Also: schauen um zu malen!
Warum Künstlerin
Der Grund liegt vermutlich zwischen Trieb und einer Art 
Bestimmung, die ich spüre. Früh schon wurde mir deutlich, 
dass ich unglücklich werde, wenn ich nicht malen kann, 
ich denke, weil es wesentliche Dimensionen meines Lebens 
und Erlebens gibt, die ich nicht anders formulieren kann 
als visuell. Gleichzeitig hat sich im Laufe meines 
künstlerischen Werdeganges zunehmend eine Erfahrung 
verfestigt, dass da etwas Wichtiges ist, was sich 
bestimmten Menschen aus meinen Bildern heraus mitteilt. 
Dieser Spur von ästhetisch-zwischenmenschlicher Sinnschöpfung 
in meiner Arbeit muss ich weiter nachgehen.

Und wer den FEMALE GAZE auf die „Wunschmaschinen“ der Künstlerin MARIA WIRTH erleben möchte, hat hierzu am 18.11.21 die Möglichkeit:

Termine
Vernissage Donnerstag, 18. November 2021, 17:00 bis 21:00
19:00 Einführung mit Autorin, Bloggerin und Kuratorin Silke Tobeler
Zur Mitte der Ausstellung findet ein Künstlergespräch statt. 
Der Termin wird noch veröffentlicht.
Finissage Donnerstag 16. Dezember 2021, 17:00 - 21:00

Es gilt 2G

Wo
Niebuhrstraße 71
10629 Berlin

Öffnungszeiten
Di 14 – 19 Uhr
Do 14 – 19 Uhr
Fr 14 – 19 Uhr
Sa 14 – 19 Uhr
Und nach Vereinbarung

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