Und schon wieder ist der FEMALE GAZE auf dem Weg nach Berlin.
Diesmal in die Galerie I feinart berlin, eine Galerie für zeitgenössische Kunst in Charlottenburg.
Zur Eröffnung der Ausstellung darf der FEMALE GAZE einen Blick auf den Werkzyklus „Wunschmaschinen“ der Künstlerin MARIA WIRTH werfen.

Über die Ausstellung
„Es atmet, wärmt, ißt. Es scheißt, es fickt. Das Es … Überall sind es Maschinen im wahrsten Sinne des Wortes: Maschinen von Maschinen, mit ihren Kupplungen und Schaltungen. Angeschlossen eine Organmaschine an eine Quellmaschine: Der Strom, von dieser hervorgebracht, wird von jener unterbrochen. Die Brust ist eine Maschine zur Herstellung von Milch, und mit ihr verkoppelt die Mundmaschine. Der Mund des Appetitlosen hält die Schwebe zwischen einer Eßmaschine, einer Analmaschine, einer Sprechmaschine, einer Atmungsmaschine (Asthma-Anfall). In diesem Sinne ist jeder Bastler; einem jeden seine kleinen Maschinen.“
(Deleuze/ Guattari, Anti-Ödipus: Kapitalismus und Schizophrenie)
Worum es geht
Ein Sneak Preview...
Körperlichkeit, Weiblichkeit, Identität
und zwischenmenschliche Wirklichkeiten

Mythen

Man spürt es, Maria Wirth ist Künstlerin mit einem philosophischen Hintergrund. Und genau diese beiden Elemente werden in ihrer Arbeit verbunden – dort wo die Sprache aufhört, beginnt das Bild.
Wer ist Maria Wirth?

Geboren 1987 in Berlin (Staaken) Basis Berlin Die Basis meiner Malerei sind Ölfarben, Kohlen, Asche und Schellack. Für die Motive meiner künstlerischen Arbeit sind es die Themen Körperlichkeit und Weiblichkeit. Der Funke Als Funke für die Entstehung eines Bildes genügt manchmal die (Wieder-) Entdeckung des an einem Tag zu einer Stimmung genau richtigen Farbtones, oder das raue knisternde Gefühl, wenn ich Asche in meinen Händen zerreibe, um sie auf die Leinwand zu streuen. All diese Kleinigkeiten können eine große Idee auslösen. Oder auch nicht — das ist jedes Mal das Abenteuer. Ab und zu gibt es auch Funkenflüge, wenn sich während des Malens wie aus den Materialien und meinen Bewegungen selbst heraus eine starke Farb- und Figurenkomposition entwickelt, die ich so nicht vorgesehen hatte. Ausbildung Seit ich denken kann, bilden sich meine Augen, meine Hände und meine Phantasie durch das Beobachten der Welt um mich herum fort, stets angetrieben durch das Streben, für diese Welt und ihre Wesen ein bleibendes Konterfei auf Papier oder Leinwand zu schaffen. Künstlerisch bin ich Autodidaktin, eher möchte ich jedoch formulieren: ich lernte und lerne von der Wahrnehmungswelt und den Materialien des Malens und Zeichnens selbst. Es hat mich immer gereizt, eigenständig zu entdecken, wie ich Dinge handhaben muss, damit sie meinen Vorstellungen folgen. Studiert habe ich Deutsche Philologie (B.A. 2011) und Philosophie (M.A. 2015) an der Freien Universität Berlin, außerdem, aus Wissensdurst, drei Semester Kunstgeschichte. Das Beste Das Beste an der künstlerischen Arbeit ist für mich, wenn eines meiner Bilder einem Menschen begegnet, der davon durch und durch erfasst ist, der in dem Bild etwas für ihn Besonderes sichtbar gemacht fühlt. Ich habe Momente erlebt, in denen ich glaubte, dass sich ein Bild und ein Betrachter vertrauter sind als ich es jemals mit dem Bild war — als gäbe es für sie eine gemeinsame Vergangenheit oder eine „höhere“ gemeinsame Kommunikationsebene. Was keinen Spaß macht(e) Kleinformatige Bilder zu malen. Ikonen Ikonen im eigentlichen Sinne hatte ich nie. Mein Weg führte stets direkt an die Leinwand mit einer ziemlich klaren Idee davon, was ich entwickeln will und was ich von mir verlange. Das hat sich mit der Zeit dahingehend verändert, dass ich heute deutlich strenger geworden bin. Als Ideen- und Inspirationsgeber*innen kann ich unter den Kunstschaffenden Anselm Kiefer hervorheben, außerdem auch Max Ernst, Egon Schiele, Francis Bacon und Frida Kahlo. Aus den Reihen der Philosoph*innen haben wohl vor allem Aristoteles, Platon, Hegel, Heidegger, Foucault, Merleau-Ponty, Sartre und Hermann Schmitz meine philosophische wie künstlerische Arbeit angeregt, ebenso wie aus der Psychologie Sigmund Freud und C.G. Jung. Bester Rat Für mich war es schwer zu lernen, einem Bild Zeit zu lassen, was auch bedeutete, mir Zeit zu lassen. Eine wichtige Lehre für mich war zu verstehen, wie entscheidend und produktiv die Phasen sind, in denen ich nicht male, sondern betrachtend und nachfühlend das Bild/ die Bilder (meistens sind es zwei parallel) auf mich wirken lasse. Manchmal stehe ich so bis zu einer halben Stunde vor einem Bild ohne etwas zu tun. Also: schauen um zu malen! Warum Künstlerin Der Grund liegt vermutlich zwischen Trieb und einer Art Bestimmung, die ich spüre. Früh schon wurde mir deutlich, dass ich unglücklich werde, wenn ich nicht malen kann, ich denke, weil es wesentliche Dimensionen meines Lebens und Erlebens gibt, die ich nicht anders formulieren kann als visuell. Gleichzeitig hat sich im Laufe meines künstlerischen Werdeganges zunehmend eine Erfahrung verfestigt, dass da etwas Wichtiges ist, was sich bestimmten Menschen aus meinen Bildern heraus mitteilt. Dieser Spur von ästhetisch-zwischenmenschlicher Sinnschöpfung in meiner Arbeit muss ich weiter nachgehen.
Und wer den FEMALE GAZE auf die „Wunschmaschinen“ der Künstlerin MARIA WIRTH erleben möchte, hat hierzu am 18.11.21 die Möglichkeit:
Termine Vernissage Donnerstag, 18. November 2021, 17:00 bis 21:00 19:00 Einführung mit Autorin, Bloggerin und Kuratorin Silke Tobeler Zur Mitte der Ausstellung findet ein Künstlergespräch statt. Der Termin wird noch veröffentlicht. Finissage Donnerstag 16. Dezember 2021, 17:00 - 21:00
Es gilt 2G
Wo
Niebuhrstraße 71
10629 Berlin
Öffnungszeiten
Di 14 – 19 Uhr
Do 14 – 19 Uhr
Fr 14 – 19 Uhr
Sa 14 – 19 Uhr
Und nach Vereinbarung