#Freundinnen im Frauenmuseum

Siebenundzwanzig Frauenmuseen gibt es auf der Welt – von Dänemark bis nach Australien. Alleine in Deutschland wird in sieben Museen der Fokus auf Frauengeschichte und -kultur, sowie Frauen in der Kunst gesetzt.. Die Keimzelle dieses noblen Vorhabens liegt in Bonn. Und das schon seit 1981.

Die heutige Direktorin: Marianne Pitzen

#freundinnen-frauenmuseum-bonn-femalegazesite.wordpress.com-marianne-pitzen

gründete mit einer Gruppe interdisziplinär arbeitenden Frauen das erste Museum dieser Art in dem damaligen Regierungssitz der BRD. 500 Ausstellungen konnten sie bis heute ausrichten und Arbeiten von 3500 Künstlerinnen zeigen. Das Frauenmuseum bietet eigene Ateliers  für Künstlerinnen an und lobt alle drei Jahre den
Gabriele Münter Preis aus. (Erfreulicherweise für Frauen AB 40 Jahren).

Bei einem Besuch in Bonn, Anfang November, stieß ich durch Zufall auf diese inspirierende Institution. Mit großer Herzlichkeit wurde ich begrüßt und nach einem ausgiebigen Besuch, ebenso verabschiedet.
Sehr passend zum Thema der Ausstellung:
#Freundinnen – vom romantischen Salon zu Netzwerken heute,
begegnete ich Frauen, die aufzeigen, dass Weiblichkeit sich auch durch eine besondere (ver)Bindung untereinander ausdrückt und den Boden der Emanzipation bildet.

Die Künstlerin Jutta Hellweg malt in ihren
„12 vorbildlichen Freundinnenpaaren“
die intensive Beziehung von Frauen in ihrer Zeit in dem intimen Moment ihrer Begegnung nach:

Paula Modersohn-Becker & Clara Rilke-Westhoff; Vita Sackville-West & Virginia Woolf; Rosa Bonheur & Nathalie Micas; Gertrude Stein & Alice B. Toklas; Karoline von Günderode & Bettina von Arnim.

Sowie:

Rosa Luxemburg & Clara Zetkin.
Hannah Ahrendt & Mary McCarthy wurde von Szusza Szvath gemalt.

Nicht abgebildet sind: Anita Augspurg & Lida Gustava Heymann; Katharina Busch & Annette von Droste Hülshoff; Felice Schragenheim & Lilly Wust; Helen Keller & Anne Sullivan; Margarita Woloschina & Lidija Zinovjeva-Annibal; Madeleine Zillhardt & Louise-Catherine Breslau.

Besondere Erwähnung gebe ich diesem Bild der Künstlerin MAMU:

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Es zeigt
„Die Rettung jüdischer Kinder durch Bertha Pappenheim und Hannah Karminski“.
Man mag es kaum glauben: Bertha Pappenheim war Sigmund Freuds sagenumwobene Patientin: Anna O., aufgrund deren Behandlung die Theorie der Hysterie und das Wesen der Psychoanalyse gegründet wurde.
„Ihre Krankheit verschwand mit ihrem Engagement, als sie sich in Russland, Wien und generell für die Emanzipation der jüdischen Mädchen und Frauen einsetzte.“
(MAMU)
Bertha Pappenheim begegnete in den Zwanziger Jahren der Sozialarbeiterin und Frauenrechtlerin: Hannah Karminski, mit der sich eine tiefe Freundschaft entwickelte.
Die Sozialarbeiterin organisierte und begleitete bis 1939 Kindertransporte nach England und Palästina. Insgesamt konnten 10.000 jüdische Kinder aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei gerettet werden.
Bertha Pappenheim wurde bei einem Gestapoverhör ermordet.
Ihre Freundin Hannah Karminski wurde in das Vernichtungslager Theresienstadt deportiert, wo sie 1942 ermordet wurde.

Die Ausstellung #Freundinnen erzählt von Frauengeschichten. Ein Wort, das allzugerne herablassend benutzt wird.

Warum eigentlich?

Denn Frauen: Ihr habt es ja gehört:

#freundinnen-frauenmuseum-bonn-femalegazesite.wordpress.com-9.jpg

„Es sind die Frauen, die die Geschichte der Welt schreiben! Es sollte in jedem Land in dieser Welt ein Frauenmuseum existieren!“
(Shirin Ebadi, Friedensnobelpreisträgerin und Patin des Internationalen Vereins der Frauenmuseen).

Das Frauenmuseum in Bonn kann von Dienstag bis Sonntag besucht werden.

Für nähere Infos dieser Link: frauenmuseum

 

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