Female Gaze und Kunst

Female GAZE und Kunst:

Die weibliche Betrachtung.

My motto was: Buy a picture a day – and I lived up to it.
Peggy Guggenheim

Mich interessiert wie Frauen Ästhetik wahrnehmen und vor allem auf Kunst schauen, Kunst machen, Kunst schätzen, kaufen oder verwerfen. Dabei ist es nicht wichtig, wie sich der Female GAZE im Kontrast zum Male Gaze verhält. Er kann sich durchaus ähneln.
Frauen und Männer haben sich immer gleichermaßen an Kunst erfreut. Aber es war fast ausschließlich Männern vorbehalten Kunst zu schaffen, zu kaufen und damit auch die Kunstwelt zu prägen.
Noch Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts waren Frauen als Künstlerinnen nicht akzeptiert. Lediglich im Kunstgewerbe oder als Zeichenlehrerin an Schulen konnte eine Frau der Kunst nachgehen. Eine akademische Laufbahn, die das Kunsthandwerk zu einer thematischen und künstlerischen Unabhängigkeit erhob, war ihr, wie alle anderen akademischen Bereiche, verwehrt. Einzig an privaten Schulen durfte sie sich weiterbilden. Und auch dies war nur der Tochter aus gutem Haus möglich. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen, musste sie ihre Ausbildung bezahlen, da sie nicht an öffentlichen Kunstschulen studieren durfte. Mit dem Zusammenbruch des Wertesystems des deutschen Kaiserreiches nach dem ersten Weltkrieg wurden Kunstakademien für Frauen geöffnet.
Sammlerinnen und Mäzeninnen gab es bereits in den Zwanziger Jahren, siehe Peggy Guggenheim, Gertrude Stein, Rosa Schapire und andere. Sie haben die junge Kunst der klassischen Moderne international gefördert und geprägt. Trotzdem muss man von Ausnahmeerscheinungen sprechen.

Der Kunstmarkt wird nach wie vor überwiegend von Männern gemacht. Dennoch erobern Frauen langsam, aber stetig auch diese Domäne. Inzwischen schmücken sich Auktionshäuser wie Christies oder Sothebys mit Auktionatorinnen und Galerien werden immer häufiger durch Frauen geführt. Sammlerinnen hingegen nehmen einen zu kleinen Raum in der Kunstwelt ein. Unter den Top 10 der Kunstsammler, befinden sich gerade Mal zwei Frauen, abgesehen von Sammlerpaaren.

Kunst ist nicht nur eine Frage der Ästhetik oder der gesellschaftlichen Relevanz, sondern auch eine des Wertes. Das Gefüge Kunst wird durch die Beziehung zwischen dem Künstler/der Künstlerin, der Galerie, beziehungsweise dem Auktionshaus oder dem Museum und dem Sammler gestaltet. Umso essentieller ist es, dass Frauen sich auch auf den Pfad des Sammelns begeben.

Wie gestaltet sich der Begriff der Ästhetik, da Frauen jetzt, mit ihren Augen, auch die Kunstszene gestalten können? Gibt es Aspekte in der Kunst, die unter weiblichem Einfluss verstärkt oder in Frage gestellt werden? Und da Kunst auch immer revolutionär sein kann: welche Veränderungsprozesse in der Wahrnehmung werden durch den weiblichen Einfluss angeschoben?

Fragen über Fragen…

Antworten möglich, aber nicht immer offensichtlich und manchmal nicht wahrnehmbar.

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